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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 17

1896 - Leipzig : Hirt
17 Die immer schwcher werdenden Nachkommen Chlodwigs wurden ver-drngt von einem krftigeren Geschlechte, dessen tchtigster Spro Karl der Groe war. Er zeichnete sich aus durch einen stattlichen Krper von heldenhafter Gre, durch klare, groe, feurige Augen, einnehmende Gesichts-zge, Wohllaut der Stimme, feste mnnliche Haltung. Von Natur heiter und freundlich, konnte er doch auch furchtbar zrnen und strafen. Eine ge-waltige Willenskraft, unermdliche Thtigkeit, ein wunderbarer Scharfblick machten ihn zum geborenen Herrscher, und doch fhlte er sich nirgends be-friebigter als im Kreise seiner Familie, fr die er zrtlich und gewissenhaft sorgte. Aufgewachsen unter Kriegsleuten und voller Lust an den Gefahren und Beschwerbeu, die Krieg und Jagb mit sich bringen, suchte er boch bis in sein hchstes Alter hinein sich die Bilbung, die ihm infolge mangelhafter Erziehung fehlte, anzueignen. Als Mann noch lernte er die bamals seltene Kunst des Schreibens, und in schlaflosen Stunden bte er die schwere Hand in der Fhrung des Griffels. 2. Nur ein solcher Mann konnte die Zersplitterung der germanischen Stmme beseitigen und ihre Einheit herstellen. 30 Jahre kmpfte er gegen die wilden Sachsen, die mit List und Ge-Walt sich in ihren Wldern und Smpfen gegen die Unterwerfung strubten. Einen König, der alle Krieger zum Kampfe gegen den Feind gefhrt htte, hatten sie noch nicht; sie whlten einen Herzog, dem nur freiwillig Gehr-sam geleistet wurde, so weit jeder wollte. Wibukinb so hie er war anfangs unermdlich im Kampfe und erschpfte die Gebulb des Gegners so sehr, da dieser sich zu den hrtesten Maregeln entschlo. Es ist das bunkelste Blatt in der Geschichte Karls, ba er, freilich aufs uerste ge-reizt durch einen heimtckischen berfall seines Heeres, an einem Tage 4500 Sachsen hinrichten lie. Er erreichte durch diese Grausamkeit nicht einmal seinen Zweck, die Sachsen von allen ferneren Anfstanbsversuchen abzuschrecken. Im Gegenteil: als Wibukinb jetzt racheschnanbenb durch die Gauen seiner Lanbsleute eilte, ba strmten ihm so groe Scharen von Kriegern zu, ba er statt der kleinen Kmpfe, auf die er sich bisher hatte beschrnken mssen, zwei groe Felbschlachten wagen konnte. Zu seinem Unglck: beim gnzlich besiegt mute er nun einsehen, ba jeher Widerstand gegen die Kriegskunst Karls vergeblich sei. Zur Weihnachtszeit kam er (785) an das Hoflager des Frankenknigs, um sich taufen zu lassen. Seinem Beispiele folgte die Mehrzahl der Sachsen. Damit hrte der Kampf allmhlich auf; Karl hatte die groe Ausgabe Wagner, Deutsche Lebensbilder. 2

2. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 22

1896 - Leipzig : Hirt
22 das hielt der Jngling und Mann: Roland wurde der tapferste Held in des Oheims Diensten. In unzhligen Kmpfen (gegen die Langobarden und Sachsen, gegen die Avaren und Wenden) zeichnete er sich aus und ge-wann herrliche Waffen, wie sein Schwert Durand arte und sein elfen-beinernes Horn Olifant. Aber seine Tapferkeit und Tugend erregte in spteren Jahren den Neid und Ha seines Stiefvaters Genelun. Einst zog König Karl nach Spanien, um dort die Heiden zu bekmpfen. Alle seine Helden begleiteten ihn, auch Roland und Genelun. Bis Saragossa drang das Heer glcklich vor; doch dort verteidigte sich tapfer der feindliche Fürst. Er geriet in groe Be-drngnis, und da nahm er den listigen Plan eines greisen Ratgebers an, die Franken durch scheinbare Unterwerfung zu tuschen und dann zu vernichten. Eine Gesandtschaft schicken die Heiden zum König Karl; sie bieten ihm an. Christen zu werden und Geiseln zu stellen. Da bert er mit seinen Getreuen, ob er diese Bedingungen annehmen solle. Roland durchschaut den Trug und erklrt sich dagegen; Genelun aber wirft ihm Blutdurst und Ruhmsucht vor und drngt zur Annahme. Nun erbietet sich der junge Held als Gesandter nach Saragossa zu ziehen und die Absichten der Feinde auszukundschaften. Karl mag ihn aber nicht von sich lassen; da schlgt Roland seinen Stiefvater fr diesen wichtigen Auftrag vor. Genelun er-bleicht vor Furcht und verwnscht Roland, als wenn dieser ihn dem sicheren Tode htte berliefern wollen. Doch vermag er sich dem Befehle des Knigs nicht zu entziehen. Mit einer stattlichen Ritterschar zieht er hinein in die Stadt; das Herz schwillt ihm vor Rachedurst; treulos verbindet er sich mit den Heiden: Roland soll dem Tode geweiht werden. Als er zu Karl zurckkehrt, giebt er vor, die Unterwerfung der Feinde verbrgen zu knnen. Deshalb rt er dem Könige, mit dem Heere zurck-zukehren und Roland als Statthalter in Spanien zu lassen. Es geschieht so: bald nach dem Abmarsch Karls sieht sich Roland mit seiner kleinen Schar einem gewaltigen Heere gegenber. Wohl verrichtet er Wunder der Tapferkeit; dreimal schlgt er die Feinde trotz ihrer berzahl zurck; aber mehr und mehr schmilzt das Huflein der Seinen zusammen. Da kommt es zum vierten Male zum Kampfe mit neuen Feinden; unter starkem Getse dringen sie vor, ihr lauter Kriegs-gesang erfllt das Ebrothal bis zu den Pyrenen. Kampfesfreudig strzen sich Rolands Freunde in der Feinde Menge; mit seinem Schwerte Dnrandarte bricht sich der Held selbst eine blutige Bahn; aber die Zahl der Feinde nimmt immer noch zu, die Seinigen drohen zu erliegen.

3. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 16

1896 - Leipzig : Hirt
16 waschen, ins Meer. Als aber Gerlind dies vernimmt, wird sie furchtbar zornig, lt Dornen brechen und zu Besen binden; damit will sie Gudrun peitschen. Nun stellt sich aber Gudrun, um dieser Mihandlung zu ent-gehen, als wolle sie endlich Hartmuts Gemahlin werden. Da wird sie selbst prchtig geschmckt; ihre Jungfrauen werden herbeigeholt, und statt der Seufzer hrt man das frhliche Lachen Gudruns. Wohl erweckt dies Gerlinds Mitrauen, aber niemand hrt auf ihre Warnungen, bis am andern Morgen die Friesen streitlustig vor der Burg erscheinen. In dem grausen Kampfe, der nun entsteht, fllt König Ludwig unter Herwigs Streichen; dafr will die bse Knigin Gerlind die arme Gudrun enthaupten; schon ist das Schwert gezckt, da gewahrt Hartmut die Absicht der Mutter, und edelmtig rettet er Gudrun, die ihn verschmht hat. Dies mchte Gudrun damit vergelten, da sie vor dem grimmen Wate, der ins Frauengemach eindringt und Gerlind fr die unwrdige Behandlung Gudruns zchtigen will, die Mutter Hartmuts verbirgt; aber sie vermag doch nicht ihre Feindin dem wohlverdienten Schicksale zu entziehen. Wate ttet Gerlind, ebenso wie diejenige Gefhrtin Gudruns, welche allein von ihrer Herrin abgefallen war. Dann erst ruhten die Schwerter von ihrer furchtbaren Arbeit aus. Hartmuts Schwester Ortrun, die stets freundlich zu Gudrun gewesen war, wurde jetzt die Braut Ortwins. Vor der Heimfahrt fand eine Vershnung mit Hartmut statt, und anstatt Gudruns gewann er deren treue Gefhrtin Hildburg zu feiner Gattin. In Gudruns Heimat wurde die Hochzeit der drei Brautpaare gefeiert, und man gelobte sich allseitig Treue und Freund-schaft auf ewige Zeiten. 5. Kart der Groe (768814). 1. Theoderich hatte schon daran gedacht, seinem Volke und den andern von Germanen gegrndeten Staaten einen festeren Halt durch Freundschafts-bndnisse zu geben. Es war ihm nicht geglckt. Besonders gestrubt gegen jede Unterordnung hatte sich der Frankenknig Chlodwig; that-krftig wie er war, hatte er felbft ein starkes Reich geschaffen, das von den Mndungen des Rhein ausging und unter seinen Nachfolgern auer Frank-reich ganz Sddeutschland in sich ausnahm. Nur die Sachsen (zwischen Rhein und Elbe) kmpften, heidnisch geblieben, hartnckig gegen die Franken, welche eben dadurch, da sie rechtglubige Christen geworden waren, die Herrschast der die meisten Germanen errungen hatten.

4. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 23

1896 - Leipzig : Hirt
23 Da ergreift er sein Horn Olifant und blst so gewaltig hinein, da der Ton trotz des Lrmens der Schlacht acht Meilen weit schallt, und Karl auf seinem Rckwege es hrt; schleunig kehrt er um. ^ Aber ehe er heran-kommt, fallen auch die letzten Helden um Roland; er selbst sieht den Tod vor Augen; den Rest feiner Kraft setzt er daran, seine 12 Gefhrten zu bestatten; dan sinkt er erschpft auf einen Felsblock und ergiebt sich m setit Los. Noch ist er nicht tot; als ein Heide heranschleicht, ihn zu berauben, schlgt er Olifant auf dessen Haupt in Stcke. Sein gutes Schwert, der treuefte Freund auf fo vielen Kriegszgen, soll nicht in Feindes Hand fallen. Er nimmt Abschied von ihm; dann will er es an dem Felsen zerschellen; aber so lange seine Hand es berhrt, bleibt es hart und scharf, ohne Mal und ohne Scharte. Da fleht er zu Christus, da er es nicht den Heiden berlasse, da er König Karl und sein Heer schtze und geleite. Darauf neigt er das Haupt und stirbt. Karl kommt zu spt, um Roland zu retten; aber furchtbar rcht er ihn an den Feinden. der den Verlust seines Roland weint er bitterlich; als es sich herausstellt, da Geneluns Verrat den Tod des besten Helden verschuldet hat, da mu der feige Bsewicht die schwerste Strafe erleiden: sein Krper wird von Pferden auseinander gerissen. 7. Mo der Groe (936-73). 1. Das mchtige Reich Karls des Groen lste sich unter seinen schwachen Nachfolgern auf. Deutschland schied aus der Gemeinschaft mit Frankreich und Italien aus. Die Franken, der bisher herrschende Stamm, traten zurck hinter die Sachsen. Wohl hatte diese der groe Frankenfrst erst zwingen mssen das Christentum anzunehmen; als dies aber geschehen war, erfaten sie den neuen Glauben mit solcher Innigkeit, da selbst ihre Dichter nicht mehr von den alten Gttern Wodan und Sachsnot, sondern von dem Heiland Jesus Christus sagten und sangen. Nur ihre Abneigung gegen das enge Wohnen in Stdten verriet noch ihre Vorliebe fr die frhere Ungebnndenheit. Auch diese muten sie lassen, als aus ihrem Stamme Heinrich I. König von Deutschland wurde. Er machte ihnen klar, da sie ohne ummauerte Orte gar zu schwer den An-griffen raubschtiger Nachbarn (besonders der Ungarn) widerstehen knnten. Deshalb ntigte er sein Volk Burgen zu bauen, und manche muten als Burgmannen (Brger) hineinziehen. Noch jetzt zeigen die Namen vieler

5. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 32

1913 - [s.l.] : Hirt
32 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. Die weiteren Kampfe Karls. t-A- Dflmit hrte der Kampf allmhlich auf; Karl hatte die groe Auf-gbe gelst, Norddeutschland bis zur Elbe zum Christentum zu bekehren und seinem Reich einzuverleiben. Ebenso gelang es ihm, das Langobardenreich in Italien zu unter-werfen und im nrdlichen Spanien das Gebiet zwischen Pyrenen und dem Ebro zu gewinnen. In dem Kampfe in Spanien siel im Tal von Roncesvalles der tapfere Held Roland. Als Karl auch gegen die ruberischen Awaren (in Ungarn) glcklich gekmpft hatte, war sein Staat so groß geworden, da er dem frheren Rmischen Kaiserreiche glich und die Bezeichnung Karls als König der Gre und Bedentuug des K^wird Reiches nicht mehr entsprach. Deshalb kam er auf den Gedanken, eine hhere Wrde anzunehmen. Noch aber war den Deutschen die Erinnerung an die Macht und Herrlichkeit des Rmischen Reiches und seiner Herrscher, der Kaiser, nicht geschwunden. Jetzt schmckte dieser Titel nur den Herrscher des Ostrmischen Reiches", dessen Hauptstadt Konstantinopel war. Aber war nicht der mchtige König der Franken, der Herr eines so ausgedehnten Reiches, der groe Karl, dieses Titels ebenso wrdig? So dachte auch der rmische Bischof, der Papst. Das Weihnachtsfest feierte Karl^.. wie schon hufiger, in Rom, Da trat am Weihnachtslage des..Jahres 8q0 nach der Messe der Papst hervor und setzte dem groen Frankenknige die rmische Kaiserkrone aufs Haupt, und alles Volk rief: Carolo Augusto, dem von Gott gekrnten, groen und friedebringenden Kaiser der Rmer, Leben und Sieg!" Er erneuerte also die Wrde, die dreihundert Jahre geruht hatte, und mit ihm begann eine \ Reihe von deutschen Fürsten, die dann tausend Jahre lang schon auf X Grund dieser Wrde als die vornehmsten Herrscher der Christenheit galten. !nrftir!ic8c Noch vierzehn Jahre regierte Karl nach der Annahme des Kaiser-Schulen, titels sein ausgedehntes Reich. Rastlos sorgte er fr seine Untertanen; nicht blo ihr Wohlstand, sondern auch ihre geistige Bildung lag ihm am Herzen. Eine eigene Schule richtete er an seinem Hofe ein; in diese muten alle seine Hofbeamten, die hohen wie die niederen, ihre Shne schicken. Einmal kam er selbst in die Schule und prfte. Die guten Schler stellte er auf seine rechte, die schlechten auf die linke Seite. Da fand er heraus, da die letzteren meist die Shne der Vornehmen waren. Darauf wandte er sich zu den fleiigen Kindern: Ich freue mich, meine lieben Kinder, da ihr so fleiig seid; bleibt dabei und werdet immer besser; mein Lohn soll euch nicht fehlen. Ihr aber (er kehrte sich zornig zur Linken), ihr Shne der Edeln, ihr feinen Burschen, die ihr euch so reich und vornehm dnkt und des Wissens nicht not zu haben meint, ihr faulen, unntzen Buben, ich sage euch, euer Adel und eure hbschen

6. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 29

1913 - [s.l.] : Hirt
8. Karl der Groe. 29 Empfang zu nehmen. In diesem Augenblick durchbohrte die todbringende Lanze die unbedeckte Brust. So starb der letzte Fürst der Ostgoten, und Italien aber wurde wieder eine Beute fremder Völker. Denn Narses fiel bei seinem Kaiser in Ungnade und rief aus Rache einen anderen ger-manischen Stamm, die Langobarden, ins Land. Unter ihrem Könige Alboin bemchtigten sie sich (568) des nrdlichen Italien. Noch heute erinnert der Name Lombardei an dieses Volk, 8. Karl der Groe (768814). Schon Theoderich hatte daran gedacht, sein Volk und die anderen von Germanen gegrndeten Staaten durch Freundschaftsbndnisse enger aneinander zu schlieen. Es war ihm nicht geglckt. Besonders der Frankenknig Chlodwig hatte sich gegen jede Unterordnung gestrubt; Chrn er war ein tapferer und gewaltttiger Herrscher und hatte sich selbst ein groes Reich geschaffen, das von den Mndungen des Rheins ausging und Frankreich sowie fast ganz Sddeutschland umfate. Er und feine Franken hatten sich im Jahre 496 taufen lassen. Seine christliche Gemahlin hatte Chlodwig viel von dem Herrn Christus erzhlt; aber seine heidnischen Götter schienen ihm mchtiger zu sein als der, den die Inden hatten kreuzigen drfen. Als aber in einer blutigen Schlacht gegen die Alemannen sich der Sieg auf deren Seite neigte, rief er den Christengott an und bat ihn: Hilf mir dieses Volk bezwingen, gib den Sieg in meine Hand, Da der Franken Macht erkennen mu des Rheins, des Neckars Strand." Dann will ich", so gelobte er vor dem ganzen Heere, an dich glauben und meine Franken lehren, dich als den wahren Gott zu ehren!" Den Franken wurde der Sieg zuteil. Vom Bischof Remigius lie sich Chlodwig in der Christenlehre unterweisen und empfing mit vielen seiner Edeln die Taufe in Reims. Beuge dein Haupt," sagte zu ihm der Bischof, verehre, was du zer-strtest, und zerstre, was du angebetet hast!" Nur die Sachsen (zwischen Rhein und Elbe) kmpften, heidnisch geblieben, hartnckig gegen die Franken, welche die Herrschaft der die meisten Germanen errungen hatten, und die zugleich mit ihrer Herrschaft das Christentum ausbreiteten^^- Die immer schwcher werdenden Nachkommen Chlodwigs wurden ver-drngt von einem krftigeren Geschlechte, das nach seinem Ahnherrn Karl Martell Karolinger" genannt wurde. Der berhmteste König aus diesem Geschlecht hie Karl der Groe. Er war stattlich und groß gewachsen, .arl 1,T}b hatte klare, groe; feurige Augen, eine krftige Nase und eine hohe Stirn.feinc3nraiue- mit ihm verschwand sein Volk von der Erde.

7. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 30

1913 - [s.l.] : Hirt
30 Er war gerne heiter und freundlich, aber er konnte auch furchtbar zrnen und strafen. Der mchtige König fhlte sich nirgends glcklicher als im Kreise seiner Familie, fr die er zrtlich und gewissenhaft sorgte. Seine Shne und Tchter lie er zunchst in den Wissenschaften unterrichten. Dann wurden die Shne nach Frankensitte zu tchtigen Kriegern erzogen, Reiten, Geschicklichkeit in der Fhrung der Waffen lernten sie, die Jagd war ihre Erholung. Die Tchter wurden zu huslicher Ttigkeit an-gehalten und sollten fleiig mit Rocken und Spindel umgehen. Kein Gewand war ihm lieber als das, zu dem sie selbst das Tuch gearbeitet hatten. Niemals speiste er ohne seine Kinder zu Hause, nie machte er ohne sie eine Reise. Aufgewachsen unter Kriegsleuten und voller Lust an den Gefahren und Beschwerden, die Krieg und Jagd mit sich bringen, suchte er doch bis in sein hchstes Alter hinein sein Wissen zu vermehren. Als Mann noch lernte er die damals seltene Kunst des Schreibens, und in schlaflosen Stunden bte er die schwertgewohnte Hand in der Fhrung des Griffels. Indes brachte er es hierin trotz seiner Bemhungen nicht weit, da er es zu spt angefangen hatte. Karl hat in seinem Reiche alle deutschen Stmme geei^^ iic nuter=_ Dreiig Jahre kmpfte er dabei gegen die freiheitliebenden Sachsen. ro@5ner we sich in ihren Wldern und Smpfen mit List und Gewalt gegen die Unterwerfung strubten. Einen König, der alle Krieger zum Kampfe gegen den Feind gefhrt htte, hatten sie noch nicht; sie whlten den tapfersten Krieger zu ihrem Herzoge, der aber nach Beendigung des Krieges sein Amt wieder niederlegte. Widnkind so hie er war unermdlich im Kampfe, so da der Krieg mit immer grerer Erbitterung gefhrt wurde. Ein frnkisches Heer war von den Sachsen, die schon wiederholt Unterwerfung gelobt, und von denen viele sich hatten taufen lassen, durch einen berfall vernichtet worden. Furchtbar W- die Rache des erzrnten Knigs, der selbst mit gewaltiger Macht in Sachsen einfiel. Viele gefangene Sachsen wurden zu Verdeu au der Aller hingerichtet. Er erreichte aber durch diese Hrte nicht einmal seinen Zweck, die Sachsen von allen ferneren Aufstandsversuchen abzuschrecken. Im Gegenteil: als Widukiud jetzt racheschnaubend durch die Gauen seiner Landsleute eilte, strmten ihm so groe Scharen von Kriegern zu, da er statt der kleinen Kmpfe, auf die er sich bisher hatte beschrnken mssen, zwei groe Feldschlachten wagen konnte. Zu seinem Unglck; denn gnzlich besiegt mute er nun einsehen, da jeder Widerstand gegen die Kriegskunst Karls vergeblich sei. Zur Weihnachtszeit kam er (785) an das Hoflager des Frankenknigs, um sich taufen zu lassen. Seinem Bei-spiele folgte die Mehrzahl der Sachsen.

8. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 34

1913 - [s.l.] : Hirt
34 H. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. Gesichter gelten nichts bei mir; ihr habt nichts Gutes zu hoffen, wenn ihr eure Faulheit nicht durch eifrigen Flei wieder gut macht." Seine Franken sollten den Schatz von Kenntnissen, den die Griechen und Rmer bereits besessen hatten, sich aneignen; sie sollten aber auch das Erbteil ihrer Vorfahren an Sagen und Heldengedichten nicht vergessen. Diese sammelte er eifrig und lie sie zusammenschreiben. Ein so guter Christ Karl war, eilte so groe Freude hatte er doch auch an den heidnischen Erinnerungen seines Volkes. Karls Tod. Hochbetagt starb Karl und wurde in seiner Lieblingsstadt Aachen, wo er in den heien Quellen gern gebadet hatte, bestattet. Er ruht in einem rmischen Marmorsarkophag. Ein vergoldeter Bogen der der Grabsttte hatte die Inschrift: In diesem Grabe ruht der groe und rechtglubige Kaiser Karl, der das Frankenreich herrlich ausgedehnt und 47 Jahre hindurch glcklich regiert hat. Er ist gestorben im Alter von 70 Jahren, im Jahre des Herrn 814, am 28. Januar." 9. Otto der Groe (936-73). mchtige Reich Karls des Groen lste sich unter seinen Xob%^nchtoachen Nachfolgern auf. Es bildeten sich drei Reiche: Frankreich, Italien, Deutschland. Die Franken, der bisher herrschende Stamm, traten zurck hinter die Sachsen. Wohl hatte diese der groe Franfenfrft erst zwingen mssen, das Christentum anzunehmen; als dies aber ge-schehen war, erfaten sie den neuen Glauben mit solcher Tiefe, da selbst ihre Dichter nicht mehr von den alten Gttern Wodan und Sachsnot, sondern von dem Heiland Jesus Christus sagten und sangen. Nur die Abneigung gegen das enge Wohnen in Stdten hatten sie Hvw! behalten. Auch diese muten sie aufgeben, als ihr Herzog Heinrich I. deutscher König wurde. Er berzeugte sie, da sie ohne ummauerte Orte gar zu schwer den Angriffen raubschtiger Nachbarn (besonders der Ungarn) 6?uts?gm widerstehen knnten. Deshalb ntigte er fem Volk, Burgen zu bauen, und manche muten als Burgmannen (Brger) hineinziehen. Noch jetzt zeigen die Namen vieler schsischen Städte diesen Ursprung an, z. V. Merseburg (hier schlug Heinrich I. 933 die Ungarn). Dem König $a?wbein ur Seite stand seine ebenso ttige wie fromme Gemahlin Mathilde. Sie stammte aus dem edlen Gefchlechte jenes Herzogs Widukiud, der einst Karl dem Groen so tapfer widerstanden hatte. In frher Jugend war sie einem Kloster zur Erziehung bergeben worden, hatte hier schreiben und ntzliche Handarbeiten anfertigen gelernt, nicht um Nonne

9. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 63

1909 - Leipzig : Hirt
96. Der Norden Europas. 63 Peter stellte sich die Aufgabe, die rohen Russen gesitteter zu machen. Um sie mit anderen Vlkern in Handelsverkehr zu bringen, mute er vor allen Dingen ein Gebiet an der Ostsee gewinnen. 2. Schweden. Zu Schweden gehrten reiche auswrtige Kstenlnder mit den Stdten Wismar, Stralsund, Stettin ( 83, 3, b), Riga, Reval. Die Ausflsse der Weser, Oder, Dna und Newa lagen in seinem Gebiet. Jngermanland, Livland und Estland waren seine Kornkammern. So be-herrschte Schweden den Handel des Nordens und konnte durch seine aus-lndischen Besitzungen die eigene Armut decken. Als nun der jugendliche Karl Xii. auf den Thron kam, schien dem Zaren der gnstige Zeitpunkt gekommen, Schwedens bermacht zu brechen. Er schlo mit August Ii. dem Starken von Polen ein Bndnis, dem auch Dnemark beitrat, zu einem Eroberungskriege gegen die skandinavische 1700 Gromacht, dem Nordischen Kriege, 17001721. bis 3. Karls Xii. Siege. Karl Xii. aber landete sofort auf Seeland und zwang die Dnen zum Frieden. Dann erschien er in Estland und besiegte die Russen. Der dritte Gegner Karls, August der Starke, hatte sich als Kurfürst von Sachsen'den polnischen Thron erkauft. Er war ein Nach-ahmer Ludwigs Xiv. und brauchte fr sein verschwenderisches Hofleben ungeheure Summen. Deshalb beutete er Sachsen durch die hrtesten Steuern aus und verkaufte, als schon der Krieg ausgebrochen war, 9000 Untertanen als Soldaten an England. (Zu welchem Kriege rstete sich England?) Karl Xii. besiegte ihn in mehreren Schlachten und machte den polnischen Edelmann Stanislaus Leszczynski zum König. Dann folgte er seinem Feinde nach Sachsen und ntigte ihn, dem polnischen Throne zu entsagen. 4. Karl Xii. in Rußland und der Trkei. Nach lngerem Aufent-halt in den Lndern Augusts des Starken machte sich Karl Xii. auf, um den Zaren zu demtigen, der auf erobertem Gebiete 1703 die neue 1703. Hauptstadt St. Petersburg gegrndet hatte. In der Hoffnung, von den Kosaken Untersttzung zu erhalten, wandte sich Karl nach dem Sden, erlitt aber bei Poltwa 1709 von den Russen eine Niederlage, die ihn 1709. Aur Flucht nach der Trkei ntigte. Hier blieb er fnf Jahre, da er sich strubte, als Besiegter zurckzukehren. Unterdessen erweiterte Peter I. die Eroberungen an der Ostsee, August der Starke nahm den polnischen Thron wieder ein, und beide griffen die schwedischen Besitzungen in Deutschland an. Hierdurch wurde Karl Xii. endlich zur Rckkehr nach Stralsund bewogen. 5. Ausgang und Folgen. Nach lngerem Zgern trat auch Friedrich Wilhelm I. von Preußen, der seinem Vater 1713 auf dem Throne 1713. gefolgt war, den Feinden Schwedens bei, gereizt durch die feindselige

10. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 28

1902 - Leipzig : Hirt
28 Dritte Periode. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. Heinrich Iii. war neben Otto I. der mchtigste der deutschen Kaiser. Ein frher Tod entri ihn seiner Laufbahn und dem Reiche seine starke Hand, die zur Befestigung der Einheit und Ordnung noch lange notwendig gewesen wre. 46. Die beiden letzten frnkischen Mischen) Kaiser, 10561125. 1056 V Heinrich Iv., 10561106. a) Jugend. Die vormundschaft- 1106 kche Regierung fr den bei dem Tode seines Vaters erst sechs Jahre ' alten König fhrte seine Mutter Agnes. Die Fürsten aber hielten die Gelegenheit fr gnstig, die knigliche Macht zu brechen. Es bildete sich zu diesem Zwecke eine frmliche Verschwrung, an deren Spitze der ehrgeizige Erzbischof Hanno von Kln stand. Er entfhrte bei einem Feste in Kaiserswerth den zwlfjhrigen König seiner Mutter und fhrte nun als sein Vormund die Regierung. Aber schon nach einem Jahre gefiel sein Regiment nicht mehr, und er mute es au den mchtigen Erzbischof Adalbert von Bremen abgeben. Dieser hoffte mit Hilfe des Knigs seine geistliche Macht im Norden zu erweitern und lehrte ihn, die Fürsten, besonders die schsischen, als widerspenstige Unter-tanen zu behandeln. Mit fnfzehn Jahren wurde Heinrich auf Be-treiben Adalberts fr mndig erklrt und fhrte nun auf seiner Pfalz zu Goslar unter der Leitung seines vertrauten Ratgebers die Regierung. Bald aber zwangen ihn die Fürsten, die mit Absetzung drohten, Adalbert vom Hofe zu entfernen und sich mit Bertha von Snsa, die er der-schmhte, zu vermhlen. b) Kampf mit den Sachsen. Durch die Zwingburgen, deren Besatzungen manche Gewalttat verbten, wurde die Herrschaft des Kaisers bei den Sachsen so verhat, da sie 60000 Mann stark gegen die Harzburg, wo er sich aufhielt, anrckten. Der flchtige König fand Aufnahme bei den Brgern von Worms; aber erst nach zwei Jahren konnte er ein gengendes Reichsheer gegen die Sachsen aufstellen. 1075.Bei Hohenburg au der Unftrut wurden sie 1075 besiegt. c) Kampf mit Gregor Vii. und den deutschen Fürsten. Gre-gor Vii., einer der gewaltigsten Ppste, ausgebildet im Kloster Cluny, suchte die Kirche von inneren Schden zu heilen und ihre Stellung der weltlichen Macht gegenber zu heben. (Papsttum und Kaisertum verglich er mit Sonne und Mond.) Auf sein Betreiben war schon während Heinrichs Iv. Minderjhrigkeit durch eine Kirchenversammlung in Rom die Papst-whl, welche bisher vom rmischen Volke und der Geistlichkeit vollzogen war, den Kardinlen bertragen, wobei von einer Besttigung durch den Kaiser nicht mehr die Rede war. Nach seiner Thronbesteigung (1073) erneuerte er das alte Gebot des Zlibats (Ehelosigkeit der
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